Dietrich Berndt Institut

Monday, December 26, 2005

Das Dietrich Berndt Institut

Was will das DBI?
Das Dietrich-Berndt-Institut zur Förderung der Homöopathie ist eine gemeinnützige GmbH. Dazu ein Auszug aus der Satzung (§2):
»Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung der Volksgesundheit. Dabei soll die Gesellschaft einen eigenen Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen leisten. Sie setzt sich zum Ziel, die nunmehr 200jährige homöopathische Medizin weiteren Ärzte- und Bevölkerungskreisen nahezubringen. Dies geschieht durch Aus- und Fortbildungsseminare, Durchführung von medizinischen Forschungsarbeiten und Aufbau eines Dokumentationszentrums. Der Satzungszweck wird insbesondere durch Aus- und Fortbildungsseminare, auf denen Theorie und Praxis des homöopathischen Heilverfahrens vermittelt werden, angestrebt. Im Vordergrund steht die berufliche Weiterbildung von Ärzten, die an dem Einsatz der Homöopathie in ihrer Praxis interessiert sind. Weiterhin werden Informationsveranstaltungen für medizinisches Hilfspersonal und für interessierte Laien durchgeführt. Außerdem ist neben einer allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit die Herausgabe eines Mitteilungsblattes sowie der Aufbau einer homöopathischen Bibliothek vorgesehen. «
Wer war Dietrich Berndt?
Dazu drei Antworten:
Dietrich Berndt: Mein Werdegang zum homöopathischen Arzt In: D. Radke (Hg.) D. Berndt, Gelebte Homöopathie. Barthel-Verlag, Berg, 2. Aufl. 1987
Dagmar Radke: Nachruf auf Dietrich Berndt Dt. Journal . f. Homöopathie 4 (1985) 192
Max Tiedemann: Abschied von Dietrich Berndt Allg. Homöopathische Zeitung 230 (1985) 126-128
10 Jahre Dietrich-Berndt-Institut
Als wir damals anfingen, hätten wir nicht gewagt, davon zu träumen; doch nun ist es Wirklichkeit: Das Dietrich-Berndt-Institut feiert sein zehnjähriges Bestehen. Das bedeutet 10 Jahre lang intensive Bemühungen um die Verbreitung der Homöopathie in der Bevölkerung einerseits und Vertiefung der Kenntnisse über dieses Heilverfahren unter den Ärzten andererseits. Wenn wir der bisherigen Resonanz glauben dürfen, dann ist uns beides gelungen. Darüber freuen wir uns und sind sogar ein klein wenig stolz darauf.
Wie haben wir das geschafft? Die Antwort ist vielfältig: Es gab außer dem Vertrieb des Robi-Buches »Homöopathie für Schüler« (jetzt in der 7. Auflage, und auch schon auf Japanisch!) noch eine Reihe anderer Aktivitäten, nämlich
Patientenseminare für Anfänger und Fortgeschrittene,
Weiterbildungsveranstaltungen für bestimmte Berufsgruppen (z.B. Hebammen)
Vortragsreisen zu auswärtigen Veranstaltungen
Weiterbildungsseminare für Ärzte in Obermillstatt (Österreich)
Wochenendtreffen für Ärzte hier in Göttingen.
Diese Wochenendtreffen sind inzwischen für die teilnehmenden Ärzte nicht nur zu einer gern genutzten Gelegenheit der Wissenserweiterung im homöopathischen Heilverfahren geworden, darüber hinaus dienen sie auch dem Erfahrungsaustausch unter den Ärzten, die bereits seit längerem die Zusatzbezeichnung besitzen und in ihrer eigenen Praxis auch täglich und tatsächlich Homöopathie betreiben.
Was ist »Homöopathie«?
Um etwas mehr über Homöopathie zu erfahren, empfehlen wir Ihnen unsere
20 Fragen und Antworten zur Homöopathie!
Was wir machen
Getreu seiner Aufgabe, die Verbreitung der Homöopathie zu fördern, ist das DBI auf vielfältigen Ebenen aktiv:
Regelmäßig stattfindende Fortbildungsseminare für Ärzte und Laien,
Aufbau einer Bibliothek mit Literatur über Homöopathie und alternative Heilmethoden,
Herausgabe eines Mitteilungsblattes (Das Simillimum),
Herausgabe von Büchern (z.B. »Homöopathie für Schüler«),
Unterstützung von Projekten wie z.B. Doktorarbeiten,
Förderung regelmäßiger Treffen von homöopathisch arbeitenden Ärzten.
Wo wir sind
Das Dietrich-Berndt-Institut hat seinen Sitz in Göttingen, Niedersachsen. Es liegt am östlichen Rand der Stadt, direkt am Wald. Es gibt einen Parkplatz direkt vor dem Haus sowie einen weiteren, sehr großen Parkplatz nur ein paar Schritte entfernt. Eine genaue Wegbeschreibung finden Sie hier.

Unser Mitteilungsblatt

Über das »Simillimum«
Das Simillimum erscheint unregelmäßig in einer Auflage von 2.500 Stück. Enthalten sind aktuelle Informationen und Berichte von der Arbeit des Institutes, Artikel von Gastautoren und gesammelte Meldungen und Pressestellen aus den verschiedensten Publikationen, sowie Buchbesprechungen. Aus dem Editorial der aktuellen Ausgabe:
Editorial
Oft wird der Homöopathie vorgeworfen, daß ihre Wirkung auf der Suggestion (Arzt als Droge) und dem Placeboeffekt beruhe. Der Rest sei Spontanheilung. Dem stehen allerdings zahllose Heilungserfolge bei Tieren gegenüber. Einige davon haben wir in diesem Heft dokumentiert. Da kann man wohl kaum vom »Tierarzt als Droge« reden. Auch der seinerzeit von Dr. Berndt aufgezeigte Pferdefall liefert einen klassischen Gegenbeweis; und der anschließende Briefwechsel zeigt, daß die Diskussion um die Homöopathie schon sehr alt ist und wohl auch nie enden wird.
Mit diesem Heft wollen wir wieder einmal zur Diskussion anregen. Wir wollen Ihnen Argumente an die Hand geben und Hinweise, wie und wo Sie noch mehr Informationen über die Homöopathie erhalten können. Dazu dient insbesondere der Hinweis auf die zahlreichen Seiten über die Homöopathie im internet. Selbst wenn Sie persönlich nicht wissen, wie man im internet »surft«. Bestimmt gibt es in Ihrer Familie jemanden, der das sehr gut kann. Fragen Sie mal danach und lassen Sie sich die Homöopathie-Seiten im internet zeigen. Sie werden erstaunt sein. Auch das Dietrich-Berndt-Institut ist dort vertreten unter www.dietrich-berndt.de. Schauen Sie doch mal rein!
Letztendlich sind wir vom DBI sehr froh, wie immer im Familienbetrieb endlich wieder ein Heft fertiggestellt zu haben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und freuen uns auf Post von Ihnen, vielleicht schreiben Sie für uns ja auch mal einen Beitrag. Wie wär`s?
Ihre Similimum-Redaktion
Wo bekommen Sie es her?
Am besten Fragen Sie Ihren homöopathischen Arzt, ob er nicht unser Simillimum in seinem Wartezimmer ausliegen hat. Sollte dies nicht der Fall sein, schicken wir Ihnen gerne ein oder mehrere Exemplare zu (hier steht, wie Sie uns erreichen können). Sie können eine elektronische Ausgabe des Simillimums aber auch von dieser Webseite herunterladen:
Das Simillimum 14 als PDF-Datei (698 kB)

Wie Sie uns finden

Das Institut
Dietrich-Berndt-Institut zur Förderung der Homöopathie gemeinnützige GmbHHerzberger Landstraße 11037085 Göttingen
Tel: +49 551 485354Fax: +49 551 531001
email: info@dietrich-berndt.deBestellungen: Bestellung@dietrich-berndt.de

Die Göttinger Gesellschaft homöopathischer Ärzte

In die Göttinger Gesellschaft homöopathischer Ärzte (GGhÄ) wurden solche Kollegen berufen, welche dem Dietrich-Berndt-Institut durch jahrelange Kontakte und durch Mitarbeit verbunden sind und die sich um kompetente homöopathische Behandlung ihrer Patienten bemühen. In erster Linie sind es Ärzte, die in eigener Praxis ihre eigenen Patienten nach dem homöopathischen Verfahren Hahnemanns und Kents ärztlich behandeln, als korrespondierende Mitglieder wurden homöopathisch tätige Kliniker hinzugewählt.
Im engen, überschaubaren Kreis werden unter der Leitung von Frau Dr. med. Radke problematische Falle besprochen und gelöst. Anläßlich der Treffen der Gesellschaft teilen die Mitglieder ihre eigenen Erfahrungen aus den laufenden Praxen mit. Die Gesellschaft führt Arzneimittelprüfungen durch, welche dokumentiert und ausgewertet werden. Niedergelassen Fachärzten, allgemeinmedizinisch tätigen Ärzten in großen Praxen und homöopathisch tätigen Klinikern dient die Gesellschaft als Gesprachsforum, um den Dialog zwischen moderner Schulmedizin und qualifizierter Homöopathie im Sinne von Hahnemann und Kent zu pflegen und die optimale Therapie für ihre Patienten verantwortlich rational festzulegen.
Angestrebt wird immer wieder der Dialog mit Hochschulmedizin und moderner Naturwissenschaft, dieses ganz im Sinne von Hahnemann, der sich naturwissenschaftlich, philologisch und medizinisch auf der Höhe seiner Zeit bewegte.
Weitere Informationen:
Gesellschaftsvertrag der Göttinger Gesellschaft homöopathischer Ärzte

Was ist Homöopathie?

Von Dr. med. Dagmar Radke
1. Was heißt Homöopathie?
Die Bezeichnung Homöopathie stammt von ihrem Begründer, dem deutschen Arzt Dr. med. Samuel Hahnemann. Das Wort selbst kommt aus dem Griechischen und kann mit »ähnliches Leiden« übersetzt werden. Gemeint ist damit, daß in der Homöopathie eine Krankheit mit einem Arzneimittel behandelt wird, das am gesunden Menschen ähnliche Erscheinungen auslöst wie die, die beim kranken Menschen zu behandeln sind (siehe auch Frage 11).
2. Wer war Dr. med. Samuel Hahnemann?
Der Arzt Dr. Hahnemann wurde 1755 in Meißen (Sachsen) geboren und war damit Zeitgenosse u.a. von Goethe, Schiller und Napoleon. Er starb 1843 in Paris. Die Möglichkeiten der damaligen Medizin empfand Hahnemann sehr schnell als höchst unzureichend und er suchte nach einer besseren Heilmethode. 1796 veröffentlichte er dann seine grundlegenden, für die damalige Zeit geradezu revolutionären Gedanken zur Homöopathie. Hahnemann war deshalb sofort heftigen Angriffen ausgesetzt, ließ sich jedoch nicht beirren. Er lebte und praktizierte an vielen Orten in Deutschland und später in Paris. Er hatte einen erheblichen Patientenzulauf, auch in adligen Kreisen, und eine über ganz Europa verstreute, stetig wachsende Schülerschar.
3. Homöopathie und Schulmedizin: Ein Gegensatz?
Seit der Begründung der Homöopathie vor nunmehr 200 Jahren ist sie von den sogenannten Schulmedizinern immer mehr oder weniger heftig bekämpft worden. Fanatiker in beiden Lagern haben sich teilweise erbitterte Auseinandersetzungen geliefert.
Heute ist das nicht mehr ganz so. Auch unter dem Druck der Patienten wenden sich immer mehr Ärzte der Homöopathie vorurteilsfrei zu, weil sie erkannt haben, daß es nicht mehr um ein Gegeneinander geht, sondern um ein Miteinander. Die Homöopathie wird erfreulicherweise in zunehmendem Maße als ein Teil der ganzen Medizin gesehen. Über 60% der Ärzte wenden sie inzwischen mehr oder weniger häufig an, freilich entsprechend ihrem individuellen Können und Engagement mit unterschiedlichem Erfolg.
4. Welche homöopathischen Arzneien gibt es?
Homöopathische Arzneien werden aus Pflanzen, tierischen Produkten und Mineralien gewonnen. Aus diesen Urstoffen werden dann Tropfen, Tabletten oder Streukügelchen (Globuli) hergestellt, die den Urstoff in unterschiedlichen Potenzen enthalten (s. auch Frage 5 u. 14).
Bekannte pflanzliche Mittel sind z. B. Arnica (zu deutsch: Bergwohlverleih), Aconitum (Sturmhut), Belladonna (Tollkirsche) und Pulsatilla (Küchenschelle). Tierische Mittel stammen u. a. von der Biene (Apis) oder dem Tintenfisch (Sepia). Von den Mineralien sind sehr bekannt Calcium (Kalk) und Silicea (Kieselsäure).
5. Wie wirken homöopathische Arzneien?
Ein wesentlicher Kritikpunkt an der Homöopathie ist, daß sie bisher nicht in befriedigender Weise das Wirkprinzip ihrer Arzneien mit wissenschaftlichen Methoden erklären kann. Viele homöopathische Ärzte wollen das auch gar nicht, sondern sind sich mit ihren Patienten darin einig: Wer heilt, hat Recht.
Trotzdem gibt es inzwischen ernstzunehmende wissenschaftliche Untersuchungen, die zumindest im Ansatz eine Erklärungsmöglichkeit bieten. Vielleicht ist das richtige wissenschaftliche Meßinstrumentarium einfach noch nicht entwickelt worden. Die jederzeit in der Luft befindlichen Radiowellen können auch nur gehört werden, wenn man ein Radio hat; allein mit den Ohren geht das nicht.
6. Gibt es den »homöopathischen Patienten«?
Der normale Patient geht zum Arzt, beschreibt dort seine Beschwerden und erwartet, daß der Arzt ihn wieder gesund macht, ihn »repariert«. Viel mehr als seinen Körper für diesen Reparaturauftrag zur Verfügung zu stellen, macht er meist nicht. Oft werden sogar die krankmachenden Lebensgewohnheiten, obwohl sie bekannt sind, beibehalten. Es gibt ja für alles eine Medizin, und die Kasse bezahlt es auch noch.
Der homöopathische Patient hingegen lebt bewußter, er vermeidet krankmachende Dinge und Gewohnheiten wie z. B. das Rauchen. Wird er tatsächlich doch einmal krank, so vermeidet er nach Möglichkeit die »bitteren Pillen« wie Cortison und Antibiotika, bemüht er sich aktiv um Heilung, wobei er natürlich auch die Hilfe des homöopathischen Arztes und der Arzneien in Anspruch nimmt. Wichtig ist aber, daß der homöopathische Patient mit seinem Willen und Tun die Heilung positiv befördert und nicht nur Patient ist. Patient heißt übersetzt nämlich: »der Erduldende, der Leidende«.
7. Welche Entwicklung hat die Homöopathie in Deutschland genommen?
Die Homöopathie gibt es in Deutschland seit 200 Jahren. Sogar die Post hat dies mit einer Sonderbriefmarke gewürdigt. In den ersten Jahrzehnten, noch zu Lebzeiten Hahnemanns, hat es eine stetige Aufwärtsentwicklung gegeben. Danach wurde die Idee von Hahnemanns Schülern weiter getragen und entwickelt. In der Bevölkerung wurde sie sehr positiv aufgenommen. Es bildeten sich Laienvereine, die für die weitere Verbreitung der Homöopathie sehr viel getan haben. Die älteste medizinische Fachgesellschaft in Deutschland, nämlich der »Zentralverein homöopathischer Ärzte« entstand. In verschiedenen Städten (z.B. Leipzig) wurden ganze Abteilungen in Krankenhäusern nach dem homöopathischen Heilverfahren geführt. In Stuttgart wurde das Robert-Bosch-Krankenhaus von seinem Namensgeber ausdrücklich der Homöopathie zugeführt. Bosch und zahlreiche andere berühmte Menschen aus den verschiedenen Jahrzehnten waren sehr wissende homöopathische Patienten und unterstützten die Homöopathie. Um die Jahrhundertwende schließlich hatte die Homöopathie in Deutschland wohl ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht, als auch einflußreiche Ärzte wie der berühmte Chirurg August Bier sich öffentlich für sie aussprachen. Danach kam es zu einem Stillstand, der auch durch die politischen Verhältnisse der Weimarer Zeit und des 3. Reiches bedingt war. In der Bundesrepublik ist nun ein besonders in den letzten Jahrzehnten wieder zunehmendes Interesse an der Homöopathie zu beobachten. In der ehemaligen DDR führte die Homöopathie ein Schattendasein. Sie war dort zwar nicht offiziell verboten, jedoch von höchster politischer Stelle verpönt.
8. Wie ist der heutige Stellenwert der Homöopathie in Europa und der Welt?
Ebenso wie in Deutschland verbreiteten sich die Ideen Hahnemanns im damaligen Europa. Besonders in Frankreich entwickelte sich die Homöopathie derart positiv, daß Hahnemann später, zwar auch aus persönlichen Gründen, aber dennoch frohen Herzens nach Paris ziehen konnte und dort bis an sein Lebensende eine in ganz Europa bekannte homöopathische Praxis führte. Hahnemanns Grab befindet sich übrigens auf dem berühmten Pariser Friedhof Père Lachaise. In den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts fand die Homöopathie in den USA eine solche Unterstützung und Verbreitung, daß von dort wesentliche Impulse für die weitere Verbreitung der Homöopathie in der ganzen Welt ausgingen. In Washington, der Hauptstadt der USA, steht ein Denkmal Hahnemanns. Heute ist die Homöopathie in fast allen europäischen Ländern etabliert und fester Bestandteil der gesamten Medizin. In den USA spielt sie nicht mehr die große Rolle wie zu Beginn dieses Jahrhunderts. In Lateinamerika wird sie jedoch genau so praktiziert wie z.B. in Indien. Dort ist sie, nicht zuletzt auch wegen ihrer preiswerten Arzneien, überaus verbreitet und offiziell anerkannt. In vielen Ländern der Welt gibt es medizinische Fachgesellschaften; ein weltweit geführter Verband bemüht sich um internationale Kontakte der homöopathischen Ärzte untereinander.
9. Was bedeutet die Ähnlichkeitsregel?
Sie geht zurück auf eine Beobachtung Hahnemanns und ist zu einer Grundsäule der Homöopathie geworden. Im Rahmen einer Arzneimittelprüfung (s. Frage 11) kam Hahnemann zu der Erkenntnis, daß die Chinarinde als Heilmittel gegen das Wechselfieber (Malaria) selbst ein Fieber erzeugte. Hahnemann entwickelte daraus den bekannten Satz: Similia similibus curentur (»Ähnliches kann durch Ähnliches geheilt werden«).
10. Was ist schlimm an der »Erstverschlimmerung«?
Mit einem Wort: gar nichts! Mit diesem Begriff wird etwas mißverständlich die nach Gabe der homöopathischen Arznei gelegentliche auftretende Verstärkung der Krankheitssymptome bezeichnet. Aber gerade das ist ein Beweis für die richtige Wahl der Arznei und damit durchaus positiv zu werten. Meistens geht die Verstärkung der Symptome zurück, wenn z.B. die Dosis der Arznei verringert wird, sofern nicht andere Gründe aus der Krankheit heraus dem entgegen stehen (s. auch Fragen 5, 9, 14 und 16).
11. Wie verläuft eine Arzneimittelprüfung?
Alle homöopathischen Arzneien sind in ihrer Wirksamkeit durch Arzneimittelprüfungen untersucht und belegt worden. Bei einer solchen Prüfung nimmt eine Gruppe gesunder Menschen über einen längeren Zeitraum eine ihnen unbekannte homöopathische Arznei ein und schreibt in einem Tagebuch alle körperlichen und seelischen Veränderungen auf, die während der Einnahme der Arznei auftreten. Diese Erkenntnisse werden gesammelt, ausgewertet und in Büchern festgehalten. Daraus entsteht dann ein sogenanntes Arzneimittelbild, d.h. die Summe der an Leib und Seele des gesunden Menschen beobachteten Symptome. Der homöopathische Arzt kann aus der tiefgehenden und umfassenden Kenntnis der Arzneimittelbilder dann im Sinne der Ähnlichkeitsregel und Reiztherapie die homöopathische Arznei auswählen, die den kranken Menschen in seiner Selbstheilung unterstützt.
12. Was beinhaltet in der Homöopathie der Begriff »Konstitution«?
Es kommt durchaus vor, daß der geübte homöopathische Arzt im körperlichen und seelischen Vollbild eines Menschen ein homöopathisches Arzneimittel wiedererkennt. So gibt es z.B. das langsame und schwerfällige Calcium carbonicum-Kind oder den Graphites-Menschen mit großer Eßlust und Neigung zu körperlicher Fülle, der auch zu Hautausschlägen neigt. Diese Konstitutionstypen werden oft überzeichnet dargestellt, sind aber eine wesentliche Hilfe bei der Arzneimittelfindung. Konstitutionsmittel sind solche, die im menschlichen Organismus in allen Zellen und Geweben wesentliche Aufgaben zu erfüllen haben: Kalium, Kalzium, Phosphor oder Schwefel. Alle diese Mittel können zunächst eine Umstimmung des Organismus hervorrufen, auf dem dann die eigentliche zu den geschilderten Modalitäten passende Arznei wirken kann (s. a. Frage 13).
13. Welche Bewandnis hat es mit den Modalitäten?
Der homöopathische Arzt weiß, daß jeder Mensch eine Krankheit anders erlebt. Deshalb interessiert er sich auch dafür, wie eine Krankheit begonnen hat, was die mögliche Ursache war, ob und wann es besser oder schlimmer wird mit den Beschwerden. Alle solche Umstände werden Modalitäten genannt und sollten dem Arzt vom Patienten unbedingt genannt werden. Sie fördern nämlich die Treffsicherheit bei der Wahl der individuellen homöopathischen Arznei. Je mehr der Arzt über die Modalitäten weiß, desto besser kann er das mit einem Arzneimittelbild in Beziehung bringen (s. auch Frage 16).
14. Was ist eine »homöopathische Dosis«?
Oft ist dieses Schlagwort das einzige, was von der Homöopathie gewußt wird. Es ist dann die Rede von dem einen Tropfen in dem großen Weltenmeer, in dem wegen der Verdünnung gar kein Molekül der Wirksubstanz mehr enthalten sein kann. Richtig ist, daß homöopathische Arzneien aus Rohstoffen gewonnen und in unterschiedlichen Wirkstärken hergestellt werden (s. auch Frage 4 und 5). Zwar wird die ursprüngliche Wirkmenge immer weiter verdünnt, dabei werden jedoch bestimmte Verschüttelungs- und Verreibungsprozesse durchgeführt, die zu einer Entfaltung neuer Wirkkräfte der Arznei führen. Die so geschaffenen Verdünnungen werden Potenzen genannt. Wissenschaftlich ernstzunehmende Untersuchungen geben inzwischen Hinweise darauf, daß Verdünnungen und Potenzierungen tatsächlich nicht das selbe sind. Der homöopathische Arzt muß nun bei der Arzneimittelwahl nicht nur das individuell passende Arzneimittel finden, sondern sich auch noch für die richtige Dosis entscheiden. Je physischer und akuter die Erkrankung ist, desto tiefer ist die Potenz zu wählen. Chronische und mehr psychische Krankheiten werden hingegen mit höheren Potenzen behandelt. Rein rechnerisch ist ab der Potenz D23 kein Wirkmolekül in dem Lösungsmittel enthalten. Trotzdem bemerken Arzt und Patient eine Wirkung der Arznei. Wie kommt das? Eine wissenschaftlich anerkannte Erklärung dafür gibt es bis heute nicht. Möglich wäre im Rahmen der Potenzierung eine Übertragung von Informationen vom Wirkmolekül auf das Lösungsmittel und damit eine potenzierte Weitergabe der ursprünglichen Arzneiwirkung (s. auch Frage 5).
15. Kann man sich selbst therapieren?
Grundsätzlich ist das für den geübten Patienten durchaus möglich. Besonders die alltäglichen Dinge wie eine einfache Erkältung oder eine kleine Verletzung lassen sich sehr gut im Rahmen von »bewährten Indikationen« behandeln. Bei kleinen Schmerzen oder Beulen ist z.B. die sofortige Gabe von Arnica sehr bewährt. Dadurch läßt der Schmerz nach und die Beule wird auch nicht so groß. Allerdings sollte die Selbstbehandlung nur mit niedrigen Potenzen (s. Frage 14) geschehen. Die Hochpotenzen bleiben dem homöopathischen Arzt vorbehalten. In homöopathisch orientierten Apotheken gibt es verschiedene homöopathische Taschenapotheken zu kaufen, die eine Anzahl von mehr oder weniger häufig anzuwendenden Arzneien enthalten, mit denen eine Selbstbehandlung möglich ist. Die Selbstbehandlung mit homöopathischen Arzneien ist zwar preiswert und relativ ungefährlich, hat aber auch ihre Grenzen. Im Zweifel sollte man lieber den Rat des erfahrenen homöopathischen Arztes einholen.
16. Wie versteht die Homöopathie das Phänomen Krankheit?
Krankheit ist ein Versuch des Körpers, seine aus dem Gleichgewicht geratene Ordnung aus eigener Kraft wieder zu erlangen. Die dabei auftretenden Symptome (z.B. Fieber) sind sichtbare Zeichen dieser Auseinandersetzung und sollten nicht unterdrückt werden. Die Homöopathie ist hier auf Grundlage der Ähnlichkeitsregel (s. Frage 9) eine Hilfe zur Selbsthilfe. Die homöopathischen Arzneien sind dabei keine »Anti«-Medikamente (wie z.B. Antibiotika), sondern sie unterstützen die Selbstheilungsbestrebungen des Organismus, indem sie ähnliche Regulierungsvorgänge in Gang setzen und im Sinne einer Reiztherapie die still liegenden, körpereigenen Abwehrkräfte mobilisieren. Weil hier nun jeder Mensch eine Krankheit anders erlebt und darauf reagiert, gibt es in der Homöopathie auch nicht ein Medikament für alle Zwecke, sondern nur die jeweils individuell zum kranken Organismus passende Arznei. So passiert es, daß zwei Menschen, die dieselbe Erkrankung (besser gesagt: Diagnose!) haben, verschiedene Arzneien erhalten, weil ihre Konstitution und die Modalitäten anders sind (s. auch Frage 12 und 13).
17. Was besagt die Bezeichnung »Homöopathie« auf dem Arztschild?
Die Ärztekammer eines jeden Bundeslandes vergibt unter bestimmten Voraussetzungen und nach entsprechender Prüfung sogenannte Facharztbezeichungen (z.B. Facharzt für Innere Medizin) und Zusatzbezeichnungen. Von diesen gibt es über 20 Stück, und eine davon heißt »Homöopathie«. Nach dem Besuch verschiedener Kurse und der Absolvierung von Hospitationen in einer homöopathisch geführten Arztpraxis sowie einer erfolgreich abgelegten Prüfung (nicht in allen Bundesländern) erteilt die Ärztekammer die Genehmigung zum Führen der Zusatzbezeichnung.
18. Was ist ein homöopathischer Arzt?
Darunter versteht man in der Bevölkerung den Arzt, der seine Therapie ausschließlich nach dem homöopathischen Heilverfahren durchführt. Dieser Arzt führt die Zusatzbezeichnung »Homöopathie« (s. Frage 17) und wird seine homöopathischen Arzneien als Einzelmittel geben (s. auch Frage 4). Da es sich um einen approbierten Arzt und nicht um einen Heilpraktiker handelt, stehen ihm und seinen Patienten natürlich auch alle anderen Möglichkeiten der herkömmlichen Medizin offen. Das ist wichtig, weil nur der Arzt erkennen kann, wo auch die Homöopathie ihre, allerdings weitgesteckten, Grenzen hat und andere Methoden und Medikamente eingesetzt werden müssen.
19. Wer zahlt für die Behandlung nach dem homöopathischen Heilverfahren?
Unter den Ärzten wird die Homöopathie wird sowohl von Kassenärzten als auch von Privatärzten angewendet. In beiden Fällen übernehmen die Kostenträger unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die homöopathischen Arzneien und die Behandlung. Angesichts der gegenwärtigen Umwälzungen im Gesundheitswesen ist es jedoch für jeden Patienten ratsam, sich vor Beginn der Behandlung bei seiner Krankenkasse oder sonstigem Kostenträger nach den dort geltenden Vorschriften zu erkundigen. Dabei hat sich gezeigt, daß eine gewisse Hartnäckigkeit durchaus zum Erfolg (d.h. Kostenübernahme) führen kann.
20. Wo kann ich mehr über die Homöopathie erfahren?
In jeder Buchhandlung gibt es Bücher zur Homöopathie. Sie geben Antworten auf fast alle Fragen. Darüber hinaus gibt es einen Zentralverein homöopathischer Ärzte und einen Interessenverband der Patienten. Beide Einrichtungen können weiterhelfen. Ihre Adressen lauten:
Deutscher Zentralverein homöopathischer ÄrzteAlte Steige 372213 AltensteigTel.: 0 74 53-62 32
Bundesverband Patienten für Homöopathie Lange Straße 47 37181 Hardegsen Tel.: 0 55 05-10 70